Im Zuge des Geschichtsunterrichts haben wir als 8B die Wanderausstellung „Darüber Sprechen“ an unserer Schule, dem Sigmund-Freud-Gymnasium, aufgebaut. Die Ausstellung besteht aus 14 Tafeln, die sich jeweils mit einem spezifischen Aspekt des Nationalsozialismus beschäftigen. Dazu werden die Schicksale der Zeitzeug*innen dargelegt.

Wir haben die Ausstellung in 3 Themengebiete unterteilt: Kinder und Jugendliche, Flucht und Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Ausstellung war zwei Wochen an unserer Schule und wurde von den vierten, sechsten, siebten und achten Klassen besucht. Eine kurze Zusammenfassung der Themen folgt.
Thema: Kinder und Jugendliche
Das Thema Kinder und Jugendliche wird aus zwei Perspektiven betrachtet: Einerseits aus der Sicht von Kindertransporten nach Großbritannien und andererseits in Bezug auf den Schulbesuch.

Schon vor 1933 sind jüdische Schüler*innen in Schulen antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt, sowohl durch Mitschüler*innen als auch durch Lehrkräfte. Mit der Machtübernahme des Nationalsozialistischen Regimes verschärft sich die Ausgrenzung, die im Schuljahr 1938/39 im Schulverbot für jüdische Kinder gegipfelt ist. Dies lässt sich am Standort des Sigmund-Freud-Gymnasiums gut nachvollziehen: 1937 sind 77,5% der Schüler*innen unseres Gymnasiums jüdischen Glaubens. 1938 wird der Standort zu einer Jüdischen Sammelschule. Im Schuljahr 1938/39 wird das Verbot des Schulbesuchs für jüdische Kinder ausgesprochen. Unsere Schule bekommt daraufhin den Namen „Oberschule für Jungen“.
Thema: Flucht
Das Thema Flucht wird basierend auf Aussagen einzelner Zeitzeug*innen aufgearbeitet: Beispiele wie der Fluchthelfer Paul Grüninger, der hunderten Juden das Leben gerettet hat, oder die persönliche Geschichte der Angehörigen der Roma und Sinti Nicole Sevik und Gitta Martl, die Opfer von Verfolgung wurden, stehen stellvertretend für hunderte andere Beispiele von Flucht und Verfolgung im Nationalsozialismus.
Thema: Gedenken
Von den über 200.000 Jüdinnen und Juden in Österreich vor 1938 wurden mehr als 65.000 ermordet. Auch Roma, Sinti, Menschen mit besonderen Bedürfnissen und politisch Verfolgte waren Opfer. Österreich gründete 1995 den Nationalfonds, um Überlebende symbolisch zu entschädigen, ohne das Unrecht wiedergutmachen zu können. Gedenkstätten und Initiativen wie ESRA leisten wichtige Erinnerungsarbeit. Erst spät bekannte sich Österreich zur Mitschuld, etwa durch Kanzler Vranitzkys Rede 1991. Heute setzt sich eine neue Generation aktiv mit der Vergangenheit auseinander.
Die Ausstellung soll an die Schicksale der Tausenden Juden und Jüdinnen in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern und das Thema heutigen Kindern und Jugendlichen nahebringen.